Wer "Halle" und "Saale" sagt, denkt meist an Giebichenstein und Moritzburg, Saline oder Riveufer - eher selten an Neustadt. Dabei ist der Fluss für Halles größten Stadtteil mindestens ebenso existenzstiftend und alltagsprägend wie für das alte Halle. Es lohnt sich, die Saale von beiden Ufern aus zu entdecken.
Ein Wasserbollwerk von fast vier Kilometern Länge, errichtet zum Schutz einer ganzen Stadt: das klingt nicht nur spektakulär. „Das ist es auch“, bestätigten die erfahrenen Spezialisten der Brunnenbau Wilschdorf GmbH aus Sachsen, die von 2017 bis 2019 die Halle-Neustädter Brunnengalerie sanierten. In ihrer über 60-jährigen Firmengeschichte, in der sie sogar der Semperoper nach dem Elbehochwasser 2002 wieder trockene Füße verpassten, trägt die Neustädter Baustelle das Prädikat „außergewöhnlich“.
Zwar lassen sich im Umfeld von Tagebauen durchaus Brunnensysteme ähnlichen und sogar größeren Ausmaßes finden. Doch diese sind von vornherein mit einem Verfallsdatum von zumeist wenigen Jahren oder Jahrzehnten versehen. In Halle-Neustadt hingegen würden Tausende Keller und Versorgungsschächte volllaufen und viele Häuser unbewohnbar, wenn die Brunnen versagten.
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