1. Gemeinsam planen
Ein Stundenplan gibt dem „Schultag daheim“ Struktur und verdeutlicht Ihrem Kind, dass gerade keine Ferien sind. Am besten erarbeiten Sie den Plan mit Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn gemeinsam, zum Beispiel am Wochenende für die folgende Woche. Denken Sie auch an ausreichend lange Pausen. Teilen Sie die Stunden so auf, dass die von den Lehrern übermittelten Aufgaben in den jeweiligen Fächern gut bewältigt werden können.
2. Motivation wecken
Wählen Sie als Einstieg in einen „Schultag“ möglichst eine Aufgabe, die Ihr Kind gern und mit Bravour erledigt. Ein Erfolgserlebnis zum Start wirkt motivierend. Loben Sie nicht nur richtige Ergebnisse, sondern auch Fleiß und Mühe, selbst wenn beides einmal nicht zum gewünschten Resultat führt. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, welche Aufgaben bis wann zu erledigen sind und belohnen Sie es, wenn es wichtige Ziele erreicht. Die Belohnung kann zum Beispiel ein Lieblingsessen sein oder auch ein (gerne gemeinsames) Spiel – sei es mit Spielbrett, Ball oder Konsole.
3. Unterstützung geben
Helfen Sie Ihrem Kind, wo es allein nicht weiter kommt. Widerstehen Sie aber der Versuchung, die Aufgaben selbst zu lösen. Geben Sie stattdessen Tipps, wo Ihre Tochter oder Ihr Sohn nach einer besseren Lösung suchen oder wo sich ein Fehler versteckt haben könnte. Teilen Sie umfangreichere Aufgaben in kleine, überschaubare Etappen auf. Für die Erarbeitung eines Lernplakats können zum Beispiel 1. Recherche, 2. Gliederung, 3. inhaltliche Details und 4. die optische Gestaltung geeignete Zwischenschritte sein.
4. Den Spaß nicht zu kurz kommen lassen
Nutzen Sie die intensivere gemeinsame Zeit mit Ihrem Kind auch für Lernerlebnisse jenseits von Büchern und Arbeitsblättern. Kleinere Kinder festigen ihre Fähigkeiten im Zählen zum Beispiel spielerisch beim Mensch-ärgere-dich-nicht. Fordern Sie die Kopfrechen-Talente Ihres älteren Sprösslings beim Einkaufen heraus. Physikalische Vorgänge lassen sich beispielsweise beim Kochen beobachten, Pflanzen und Tiere während einer Radtour durch die Natur.
5. Technische Möglichkeiten nutzen
Videos und Anleitungen im Internet helfen in vielen Fällen weiter, wenn Schüler bei der Lösung einer Aufgabe in eine Sackgasse geraten. Chatprogramme und Videotelefonie erleichtern den Austausch mit Mitschülern, Freunden und Lehrern. Selbst ältere Smartphones bieten mittlerweile erstaunliche Möglichkeiten, ob zum Drehen kleiner Videofilme, zum Musikmachen oder als Messgerät bei physikalischen Experimenten. Ermuntern Sie Ihr Kind, diese Potenziale zu erkunden!
6. Cool bleiben!
Die ungewohnte Lernsituation führt leicht zu Meinungsverschiedenheiten und setzt Emotionen frei. Behalten Sie als Eltern kühlen Kopf. Machen Sie eine Pause, wenn Ihr Kind und Sie an einer Stelle nicht weiterkommen oder ein Konflikt sich hochzuschaukeln droht. Atmen Sie durch. Tauschen Sie sich bei Bedarf mit anderen aus (siehe nächster Punkt). Sprechen Sie stets in ruhigem Ton mit ihrem Kind. Denken Sie daran: Tränen blockieren Gedanken – Lachen setzt sie frei.
7. Sich austauschen
Schieben Sie keine Sorgen oder ungelösten Probleme im „heimischen Schulalltag“ lange vor sich her. Suchen Sie den Austausch mit Lehrern, anderen Eltern oder auch Schülern. Ermuntern Sie Ihr Kind, ebenfalls den Kontakt zu Schulkameraden und Freunden zu pflegen, um sich gegenseitig zu helfen.
8. Ausgleich schaffen
Sorgen Sie für ausreichend Möglichkeiten zum Entspannen und Abschalten - für Ihr Kind und auch für sich. Am besten dafür eignet sich Bewegung, idealerweise an frischer Luft. Ebenso wichtig sind persönliche Auszeiten, die jedes Familienmitglied ganz allein für sich nutzen kann. Nur so lässt sich in der durch das Corona-Virus erzwungenen räumlichen Enge der nötige emotionale Abstand gewinnen, damit auch der nächste „Schultag in den eigenen vier Wänden“ wieder ein Erfolg werden kann.
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