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Zu Besuch bei Curalingua

Die Corona-Pandemie hat unser Leben in vielen Bereichen stark verändert und es zeigt es sich deutlicher als je zuvor: Ohne die Hilfe anderer Menschen geht es nicht. Allerdings passiert es leider immer wieder, dass man das im „normalen" Alltag gerne mal vergisst. Aus diesem Grund haben wir uns gesagt: Es muss eine Möglichkeit geben, diesen Alltagshelden auf eine ganz besondere Art DANKE zu sagen! Daher möchten wir den Menschen, die sich täglich für andere engagieren, Außergewöhnliches leisten und den besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie mit einer ordentlichen Portion Mut, Erfindungsreichtum und Kreativität begegnen, DANKE sagen. In unserer Blog-Serie "Corona-Helden" lassen wir sie zu Wort kommen.

Jana Liebau - Übersetzerin und Dolmetscherin

Jana Liebau ist selbstständige Konferenzdolmetscherin. Die 39-Jährige ist in Bernburg geboren. Ihr Herz jedoch schlägt für Halle und für Sprachen. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit als Übersetzerin und Dolmetscherin ist Jana Liebau Geschäftsführerin von „Curalingua“. Das Sprachunternehmen mit sozialer Mission setzt dort an, wo es Sprachdifferenzen zu überwinden gilt. Das Team aus derzeit drei Ehrenamtlichen baut Brücken, um Horizonte zu erweitern, neue Perspektiven zu eröffnen und Dialoge zu ermöglichen.

Frau Liebau, Sie sind unsere Corona-Heldin. Können Sie uns beschreiben, wie Sie sich in der Krise engagieren?

Gemeinsam mit meinem Team bieten wir seit Mai 2021 zwei Mal im Monat für alle Kinder und Jugendlichen ab der 5. Klasse kostenlose Nachhilfe im virtuellen Klassenraum an. Wir gehen mit den Schüler*innen die Hausaufgaben durch und erklären alles in Ruhe. Wir richten uns bei der Nachhilfe voll und ganz nach den Wünschen der Kids und schauen uns den aktuellen Schulstoff an. So werden die Kids und Teens mutiger in der Schule, arbeiten besser mit und haben hoffentlich Spaß beim Sprachenlernen. Noch findet der Unterricht ausschließlich online statt. Dennoch liegt uns der persönliche Kontakt am Herzen. Daher planen wir voraussichtlich ab September einmal im Monat auch eine Präsenzveranstaltung in Halle-Neustadt.

Wie ist die Idee entstanden?

Ich engagiere mich bereits seit meiner Studienzeit für verschiedene Projekte. Ich habe es schon immer als meine Pflicht angesehen, etwas zurückzugeben. Für mich ist es ein riesiges Glück, dass ich in dem Bereich, in dem ich mein Geld verdiene, gleichzeitig sozial etwas für andere leisten kann. In den vergangenen Monaten wurde immer wieder deutlich, wo Lehrer und Schüler an ihre Grenzen beim digitalen Unterricht stoßen. Dabei sind vor allem die Kinder auf der Strecke geblieben. Für mich und mein Team stand daher fest, dass wir in diesem Bereich unsere Kompetenz einbringen müssen. Denn Sprache muss gelebt und gesprochen werden. Arbeitsblätter helfen wenig. Damit war die Idee des digitalen Sprachlerncafé geboren.

Welche Resonanz erhalten Sie von Kindern und Jugendlichen mit Blick auf die Pandemie?

Was ich sehr deutlich heraushören kann ist, das Dinge auf der Strecke geblieben sind. Dass die Schulen nicht gut genug unterstützen können. Das liegt am Personalmangel, den ungenügenden technischen Möglichkeiten und manchmal auch an der Motivation.

Was bringt Sie momentan zum Lächeln?

Ich habe das Gefühl, dass viel mehr Menschen selbst ein Lächeln im Gesicht haben. Leute sind wieder etwas glücklicher und zufriedener. Es ist schön, das soziale Miteinander wieder beobachten zu können. Das bringt mich zum Lächeln.

Was ärgert Sie?

Ich bin grundsätzlich ein sehr positiver Mensch. Daher kann ich auf diese Frage gar keine konkrete Antwort geben. Ich denke wir alle dürfen mit Vorsicht wieder zuversichtlicher sein.

Was steht auf Ihrer Wunschliste ganz oben, wenn die Pandemie überwunden ist.

Ich freue mich, unsere ehrenamtlichen Projekte wieder in Präsenz durchzuführen - ohne dass die Teilnehmer*innen oder ich Angst oder Bedenken haben müssen und endlich wieder als Tourist problemlos zu reisen.

Herzlichen Dank, Frau Liebau, für das angenehme Gespräch.

Hier geht's zum Blogartikel "Online-Nachhilfe im Sprachlerncafé"

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