Liebe Frau Tauber, Sie sind unsere Corona-Heldin. Können Sie uns beschreiben, welche Auswirkungen die Pandemie auf Ihre tägliche Arbeit hat und wie Sie sich in der Krise engagieren?
Im Winter 2020 war unser Haus in der Werrastraße sehr stark von der Corona-Pandemie betroffen. Es sind einige Mitarbeiter und auch sehr viele Bewohner an Covid-19 erkrankt gewesen. Darunter waren leider auch viele mit starken Krankheitssymptomen, einige von Ihnen haben die Krankheit leider nicht überwunden und sind nicht mehr unter uns.
Aber auch die Schließung unserer Begegnungsstätten hat den Bewohnern sehr zu schaffen gemacht, da ihnen die sozialen Kontakte fehlten. Diese Zeit war für alle eine große Herausforderung. Trotzdem haben wir täglich unser Bestes gegeben, um eine bestmögliche Versorgung für unsere Bewohner zu gewährleisten; angefangen bei der körperlichen Pflege, Essensversorgung bis zur sozialen Betreuung. Viele Bewohner hatten Angst, weil sie nicht wussten und nicht verstanden, was um sie herum passiert. Die Mitarbeiter hatten immer ein offenes Ohr für die Bewohner oder Angehörigen – und ja, wir haben auch die ein oder andere Träne getrocknet. Es war sehr schwer, immer wieder negative Erlebnisse zu erfahren und verarbeiten zu müssen.
0