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Die Freibadsaison ist beendet – schauen wir doch heute mal in der Schwimmhalle Neustadt vorbei und blicken vom Sprungturm auf eine sportliche Historie zurück.

Denn die Schwimmhalle prägte schon damals den Stadtteil Halle-Neustadt nicht nur wegen seiner exponierten Lage mit. Wasserspringer, Schwimmer und Wasserballer sorgten schon bald nach der Eröffnung 1969 mit Erfolgen dafür, dass im In- und Ausland voll Hochachtung von der damaligen Chemiearbeiterstadt gesprochen wurde. Auch heute noch ist das Schwimmsportzentrum eine wichtige Trainingsstätte und ein angesehener Wettkampfort für Wassersportler aus der ganzen Welt.

Erste Planung mit Freibad

Als die Sportler am 18. Oktober 1969 mit einem Schauspringen ihr neues Domizil einweihten, war in den ersten Baukonzepten von einer Sprunghalle noch keine Rede gewesen. 1965 sahen Pläne lediglich einen Sprungturm als Teil des Freibades vor, das direkt neben dem ursprünglich angedachten Schwimmhallen-Standort an der Nietlebener Straße entstehen sollte. Vor allem aufgrund der besseren Verkehrsanbindung entschloss man sich schließlich, an der Magistrale zu bauen. Aus Kosten- gründen sollte die Schwimmhalle zudem als Wiederverwendungsprojekt – sprich Nachbau – der Berliner Dynamo- oder der Magdeburger Elbe-Schwimmhalle realisiert werden – und „bis auf weiteres“ (woraus ewig wurde) ohne Freibad.

„DDR-Rekord“ im Schwimmhallenbau

Die als Blaupause empfohlenen Hallen besaßen kombinierte Schwimm- und Sprungbecken. Ein Neustädter Planer, der 1965 die Nutzer in beiden Städten nach ihren Erfahrungen befragte, stützte jedoch die eindringlichen Plädoyers hallescher Trainer für eine bauliche Trennung: Die verschiedenen Sportarten stünden sich sonst gegenseitig im Weg.

So reifte in den Folgejahren die individuelle Planung für einen Komplex aus separater Schwimm- und Sprunghalle. Was mit 8,9 Millionen DDR-Mark nicht nur mehr Geld, sondern auch Zeit kostete. Um den Aktiven für Olympia in München 1972 noch eine optimale Vorbereitung zu ermöglichen, mussten deshalb Bauleute Rekorde vollbringen. Zum Beispiel mit dem Schwimmhallendach aus 24 Meter langen HP-Schalen. Und auch die Gesamtbauzeit sorgte für Aufsehen: Mit 19 Monaten drückten die Halle-Neu- städter den „DDR-Rekord“ im Schwimmhallenbau um fast ein halbes Jahr!

Auf Medaillenjagd

Der Traum von olympischen Medaillen wurde für mehrere Halle-Neustädter Sportler wahr. Wenn auch noch nicht 1972 in München, wie geplant, sondern acht Jahre später in Moskau (Martina Jäschke: Olympiasiegerin Turm), 2000 in Sydney (Torsten Spanneberg: Olympia-Bronze in 4 x 100 Meter Staffel) und 2004 in Athen.

Und hier in der Neustädter Schwimmhalle wird nach wie vor hart für den Medaillentraum trainiert.

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